Letzte Woche wurden Mylène und Sting in New York gesichtet. Seit heute ist klar, was dabei unter anderem entstanden ist – nämlich ein gemeinsames Interview mit dem Rolling Stone! 😀
Wie kam es zu ihrer Zusammenarbeit?
Mylène: Vor einigen Jahren war ich in London um eine von seinen Shows zu sehen (Songs from the Labyrinth in der St. Luke’s Church). Ich fand sie sehr beeindruckend, sehr poetisch und wunderschön. Dann flog ich nach New York, da ich seine Show The Last Ship, sehr bewegend und ziemlich düster, sehen wollte. Sie Songs waren wundervoll, die Schauspielerei beeindrucken – ich verliebte ich direkt darin. So fragte ich ihn schließlich, ob er mit mir gemeinsam etwas machen wollte. Er meinte: Warum nicht.
Sting: Es hat mich sehr gefreut als Mylène zu meinen Konzerten kam und als wir uns trafen fragte sie: „Fällt dir irgendein Song ein, der dazu geeignet wäre, dass wir ihn gemeinsam singen könnten?“. Ich dachte sofort an „Stolen car“. Ich habe ihn vor fast zwölf Jahren geschrieben. Er war immer dafür gedacht, dass eine Frau den Satz „Take me dancing tonight“ im Chorus singt. Weil die Frau nicht genug Aufmerksamkeit bekommt. Sie ist die Geliebte eines erfolgreichen Geschäftsmanns und die Geschichte hat eine gewisse Wehmut. Ich wartete auf die richtige Partnerin für den Song und Mylène war perfekt.
Was war bei den Aufnahmen diesmal anders?
Sting: Nun, normalerweise nimmt man vom anderen immer etwas mit, wenn man gut harmoniert und gemeinsam etwas ausdrückt. Deshalb muss man gut aufeinander hören. Es ist fast wie eine Beziehung, wie ein Tanz… Außerdem mussten wir die Noten etwas anpassen, daher singe ich etwas höher als sonst.
Mylène: Zudem ist es in Englisch und Französisch. Ich fragte Sting, ob es mit einigen französischen Textzeilen einverstanden wäre. Meine Übersetzung ich sehr nah an dem, was er ursprünglich geschrieben hatte. Ich brachte einige kleinere, wirklich französische Ausdrücke ein, welche meinem eigenen Stil entsprechen. Andererseits ist es wie eine Unterhaltung zwischen den beiden, was es mich für interessant machte.
Sting: Es ist auch auf Französisch sehr sexy.
Wie unterscheidet sich die kreative Arbeit zwischen dem „allein arbeiten“ und einer Zusammenarbeit mit Jemandem?
Sting: Es ist so ähnlich, wie wenn eins plus eins drei ergibt und nicht zwei. Ich finde in diesem Fall haben wir etwas sehr viel besseres produziert, als ich das allein hätte tun können. Da gibt es jetzt das gewisse etwas, was es wundervoll macht.
Mylène: Wenn ich am Song-Schreiben bin, muss ich allein sein. Versteckt in der Ecke im stillen Kämmerlein und dann schreibe ich. Es ist besser wenn ich traurig/ verzweifelt bin.
Verratet uns etwas zum Video.
Sting: Wir dachte sofort daran ein Video zu drehen. Der Song war aufgenommen und wir wussten, wie das Video aussehen würde. Es war schon immer vorgesehen, dass es ein sehr bildhaftes Stück werden würde.
Mylène: Der französischer Regisseur Bruno Aveillan, ein sehr talentierter Mensch und Freund von mir, führte Regie. Er hat viele Werbefilme für Cartier, Guerlain, usw. gemacht. Seine Werke sind wunderschön, fast wie Bilder. Ich zeigte Sting einige seiner Arbeiten. Ich fand, das er zu (unserer) Story passen würde, welche ja schon wie ein kurzer Film ist. Er stimmt mir zu. Wir brauchten… waren es zwei Tage?
Sting: Zwei zwölf-Stunden-Tage. Wir beendeten den Dreh um vier Uhr morgens.
Mylène: Er arbeitete viel mehr als ich, weil er zwei Rollen spielte.
Sting: Im Video spiele ich den Chauffeur und den Firmenboss, daher bekam ich den ganzen Spaß ab.
Mylène, ich sah auf Paparazzi-Fotos, dass sie während der Aufnahmen mit Krücken unterwegs waren.
Mylène: Ja, ich hatte mir vor fünf Monaten das Bein gebrochen. Es ist fast wieder OK. Aber ich musste im Video High Heels tragen und sehr vorsichtig sein. Sting war sehr nett und vorsichtig mit mir, weil ich nicht richtig laufen konnte. Er hat mich fest gehalten.
Sting: Kein Problem. (beide lachen) Der Daily Mail hat’s auch gefallen…
Finden sie, dass es Unterschiede gibt wie das französische, das amerikanische oder andere Publikum auf ihre Arbeit anspricht?
Sting: Eine der großen Freunden in Europa zu spielen ist, wie unterschiedlich die Länder kulturell sind – Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich. Die Franzosen hören sehr genau hin, über was man singt. Ich glaube sie haben es sehr gutes Verständnis der Musik; ich vermute es wird in den Schule so gut gelehrt, so dass sie Harmonien gut verstehen. Es ist bestimmt Teil der französischen Seele. Deshalb gefällt es mir, dort zu spielen. Sie sind aber nicht so begeistert wie die Italiener, welche einfach nur ausflippen.
Mylène: Russische Fans sind ziemlich einmalig, weil sie der französischen Sprach sehr zugeneigt sind. Ich glaube sie haben auch eine Innigkeit zu seiner Musik. Es wäre aber schwer meine eigene Erfahrung zu beschreiben, da ich sehr an das französische Publikum gewöhnt bin. Bei Amerikanern, ich weiß es nicht. Das wird sich zeigen.
Erinnern sie sich, wann sie das erste Mal von der Arbeit des anderen gehört haben?
Mylène: Ich kannte ihn seit längerer Zeit als Künstler und bin sehr vertraut mit seiner Musik. Es ist schwierig ein bestimmtes Stück zu wählen, aber wenn würde ich vermutlich „Fragile“ nehme. Ich würde den Song zu gern stehlen und ihn als meinen ausgeben. Und… [Sting] du musst nicht antworten, weil ich glaube das er nicht meine gesamte Arbeit kennt.
Sting: Ich bin ein Freund ihren Managers, der vor einigen Jahren einen Gig in Paris namens „Welcome to the Voice“ produzierte. Damals wurde ich erstmals auf Mylène aufmerksam. Es ist sehr wichtig zu verstehen, was für ein großer Star sie in der französischsprachigen Welt ist. Sie füllt all diese großen Hallen immer wieder und wieder und wieder. Sie ist so groß und ebenfalls eine so liebenswerte Person. Was eigentlich auch viel wichtiger ist.
Mylène: Merci, da stimme ich zu. Danke.
Thema im Forum: [Interview] Rolling Stone USA Ausgabe
Quelle: http://www.rollingstone.com/music/news/sting-on-playing-a-car-thief-new-duo-single-sexiness-of-singing-in-french-20150922
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